Frederick Perls

Frederick Perls

Laura Perls mit Georg Meier

Laura Perls mit Georg Meier

Paul Goodman

Paul Goodman

Die Gestalttherapie entstand um die Mitte des letzten Jahrhunderts in New York aus einer lebendigen und rebellischen Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse dieser Zeit. Ihre Begründer waren die deutsch- jüdischen Emigranten Frederick Perls und seine Frau Lore, beide Psychoanalytiker, sowie der Dichter, Philosoph und Psychotherapeut Paul Goodman. Inzwischen hat sich die Gestalttherapie weltweit als ein Verfahren der Psychotherapie und des persönlichen Wachstums bewährt, von dem auch viele Impulse an andere Therapieschulen ausgegangen sind.

Die Gestalttherapie interessiert sich nicht nur für das Verhalten oder den Verstand eines Menschen. Sie sieht ihn auch und vor allem in seinem Fühlen und Erleben, in seinen Wünschen und Bedürfnissen, mit seinen Sinnen und in seiner Sinnlichkeit. Dieser ganzheitliche Aspekt bewährt sich: Denn die unabgeschlossenen Situationen und der permanente Stress in unserem Alltag. die Disharmonien in Familie und Beruf, sowie unsere aktuellen Lebenskrisen und Krankheiten, wirken sich auf unseren gesamten leibseelischen Organismus als körperliche und psychische Instabilität aus. Gestalttherapie konzentriert sich auf die Wiederbelebung unserer gehemmten Emotionalität und unserer getrübten Sinne, weil sie davon ausgeht, dass in jedem Menschen das kreative Potential zur vollen Entfaltung aller seiner Begabungen und Fähigkeiten und damit zur selbstverantwortlichen Bewältigung seiner jeweiligen Lebensprobleme steckt. Gestalttherapie ist ein Katalysator für dieses Potential.

„Die Gestalttherapie beruht auf vier Grundpfeilern:

  1. Der Konzentration auf die direkte Interaktion von Therapeut und Patient in einer Ich-Du-Beziehung also in einer Beziehung, in der der Patient nicht nur als ‚Symptomträger‘ wahrgenommen wird und in der der Therapeut sich in selektiver Authentizität selbst mit einbringt.
  2. Der Konzentration auf das eigene Erleben des Patienten durch angeleitete Gewahrseinsübungen, die im Dialog zwischen Patient und Therapeut gewertet und gewichtet werden.
  3. Der Konzentration auf das Hier und Jetzt des Erlebens nicht als Lebensstil sondern als therapeutische Methode.
  4. Der Konzentration auf das Gewahrsein als den heilenden Faktor: Die ersehnte Veränderung und das persönliche Wachstum sind nicht das Ergebnis gezielter Bemühungen, sondern eine erwünschte Nebenfolge des Gewahrseins: Im Weg liegt das Ziel.

 

Auf diese Weise werden in der Gestalttherapie die unabgeschlossenen Situationen, die den verborgenen Hintergrund unserer offensichtlichen emotionalen und psychischen Instabilität bilden, aufgespürt und im Verlauf der Therapie bearbeitet. Ursprüngliche Lebensqualitäten wie Freiheit, Respekt vor sich selbst und vor anderen, Neugierde, der Wunsch nach Wachstum, der liebevolle Umgang mit den eigenen Ressourcen und denen der Natur werden wieder frei und wir erleben uns in allen Lebensbereichen lebendiger und gesünder.